Das Thema des Jahreskongresses 2024 lautet «Spannungsfeld Nachhaltigkeit».
Museen sind zentrale gesellschaftliche Verantwortungsträger. Sie haben die Kraft, positiv auf eine nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft einzuwirken – sei es durch die entsprechende Ausrichtung des Betriebes, mittels Ausstellungs- und Vermittlungsprogrammen, durch ihre Sammlungsstrategie oder die eigene Forschung.
Bei der Entfaltung dieses Potenzials eröffnet sich für die jeweiligen Häuser, botanischen Gärten, wissenschaftlich geführten Zoos und Naturpärke jedoch gleichzeitig ein grosses Spannungsfeld: Aufgrund der thematischen Breite von Nachhaltigkeit werden einzelne Aktivitäten oft losgelöst voneinander realisiert. Dabei führen die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – ökologisch, sozial und ökonomisch – zwar zu Synergieeffekten, aber eben auch zu Zielkonflikten bei der Umsetzung. Allein die fachgerechte Aufbewahrung sowie die Gewährleistung einer digitalen und möglichst barrierefreien Zugänglichkeit zu den Sammlungsobjekten stellen komplexe Herausforderungen für eine nachhaltig ausgerichtete Museumspraxis dar. Hinzu kommen beispielsweise Anforderungen an faire Arbeitsbedingungen in einem angespannten wirtschaftlichen Umfeld oder CO2-Emissionen und Auswirkungen auf die Dauer von Wechselausstellungen im Rahmen des internationalen Leihverkehrs, um nur einige Aspekte herauszugreifen.
Wie ist diesen Zielkonflikten zu begegnen, wie sind entsprechende Aushandlungsprozesse zu gestalten? Wie können einzelne Ansätze und Projekte innerhalb des Museums so aufeinander abgestimmt werden, dass sie sich gegenseitig verstärken?