Freiwilligenarbeit

Freiwilligenarbeit umfasst jegliche Formen unentgeltlicher, selbstbestimmter Einsätze ausserhalb der eigenen Kernfamilie und wird zeitlich befristet geleistet. Sie unterscheidet sich somit von der marktgerecht bezahlten Arbeit, die in der Regel als professionelle Tätigkeit bezeichnet wird.

Freiwilligenarbeit

Aus der Bilderstrecke der Schweizer Museumszeitschrift: Museo cantonale di storia naturale.

Überblick

Die Schweiz hat eine lange Tradition an freiwilligen und ehrenamtlichen Engagements. Rund ein Viertel der Schweizer Bevölkerung über 15 Jahren ist innerhalb von Vereins- und Organisationsstrukturen freiwillig engagiert. Jeder Zehnte ist ehrenamtlich – das heisst in Form eines gewählten Amtes – formell freiwillig tätig. Den passenden Mix von Professionalität, Freiwilligenarbeit und Ehrenamtlichen zu finden, ist eine anspruchsvolle Massarbeit. Viele Museumsprojekte könnten ohne Freiwilligenarbeit nicht realisiert werden, unzählige Museen könnten ohne die Hilfe von freiwilligen und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nicht geführt werden. Das freiwillige Engagement gilt es mit Wertschätzung und Anerkennung zu verdanken.

Grundsätzlich können Freiwillige in jedem Tätigkeitsfeld des Museums eingesetzt werden. Die übertragenen Aufgaben orientieren sich an den Interessen und Kompetenzen der Freiwilligen sowie am Bedarf des Museums. Benevol Schweiz, die nationale Dachorganisation der regionalen Fachstellen für freiwilliges Engagement, empfiehlt, Freiwilligeneinsätze im Jahresdurchschnitt auf sechs Stunden pro Woche zu begrenzen.

Freiwillige Mitarbeitende beleben eine Organisation, sei es durch ihre Lebenserfahrung oder ihre spezifischen Fähigkeiten und Kompetenzen. Freiwilligenprojekte lassen die Bevölkerung an Museumsaktivitäten teilhaben und helfen, lebendige Traditionen aufrecht zu erhalten und das kulturelle Erbe weiterzugeben. Es können Gruppen eingebunden werden, die bisher wenig aktiv und eher museumsfern waren. Und Freiwillige in ehrenamtlichen Führungsgremien ermöglichen dem Museum eine Vernetzung auf politischer und wirtschaftlicher Ebene.

Die Ansprüche der Freiwilligen an ihre Aufgabe sind individuell und sehr verschieden. Heute sind viele Freiwillige in Museen älter und bereits pensioniert. Für den erfolgreichen Generationenwechsel muss beachtet werden, dass sich tendenziell die Erwartungen der interessierten Personen verändern. Der gesellschaftliche Trend geht dabei klar in Richtung kurzer und absehbarer Einsätze. Und die Geschlossenheit einer Aufgabe gewinnt an Bedeutung. Dies muss in der Einsatzplanung und beim Anwerben junger, noch berufstätiger Freiwilliger berücksichtigt werden. Der Einsatz von Freiwilligen darf jedoch keine Lösung sein, um die Kernaufgaben des Museums durch Gratisarbeit abzudecken. Freiwilligenarbeit ist ergänzend einzuplanen.

VMS-Publikation

Freiwilligenarbeit im Museum. Gemeinsam erfolgreich

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