Albrecht Dürer. Norm Sprengen und Mass geben

04. Dezember 2024 - 09. März 2025 Graphische Sammlung ETH Zürich, Zürich

Wer die Augen schliesst und an Albrecht Dürer (1471–1528) denkt, der sieht etwas. Sei es sein Selbstbildnis aus dem Jahr 1500, in dem er es wagte sich ikonenhaft und christusgleich zu inszenieren, sei es das in Aquarell ausgeführte Rasenstück, mit dem er den Boden unter unseren Füssen zum Bildgegenstand auf Augenhöhe erhob oder sei es sein omnipräsenter Kupferstich der nackten Ureltern, in dem er seine Studien zur Proportion des menschlichen Körpers zusammenfasste und zugleich bewies, dass Künstler wie er keine Farben brauchen, um die Natur selbst zu übertreffen. Die Auswahl der Werke für die Ausstellung konzentriert sich darauf, ihn als einen Künstler zu würdigen, dem es vor allem in seinem druckgraphischen Werk gelang, nicht allein Norm sprengend, sondern auch Mass gebend zu sein. Als Ausdruck der ungebrochenen Anziehungskraft Dürers auf ein breites Publikum werden in einem Teil der Ausstellung auch Photographien von Tätowierungen gezeigt, die auf Dürers Graphiken zurückgehen.

Albrecht Dürer. Norm Sprengen und Mass geben

Albrecht Dürer, Melencolia I, 1514, Kupferstich, 240×187 mm, Inv.-Nr. D 1258, Graphische Sammlung ETH Zürich

Albrecht Dürer. Defying Norms, Setting Standards

To close one’s eyes and think of Albrecht Dürer (1471–1528) is to see things—whether the iconic self-portrait of 1500 in which he presents himself in the guise of Christ, the watercolor of a piece of turf in which he elevates the ground under our feet to the status of artistic motif, or the ubiquitous engraving of our first parents in the nude, the culmination of his studies of human proportion and at the same time proof that an artist of his caliber has no need of color to surpass nature itself. The selection of works for the exhibition will acknowledge him as an artist whose printed oeuvre not only successfully defied norms, but also set standards.
As an expression of Dürer’s continuing appeal to a wide audience, the exhibition also features photographs of tattoos based on Dürer’s prints.

Curated by Susanne Pollack, Graphische Sammlung ETH Zürich