Insektensterben — Alles wird gut
03. November 2023 - 31. Mai 2025 Naturhistorisches Museum Bern, Bern
Es ist ein stilles, aber rasantes Sterben: Die Insekten verschwinden. In nur 30 Jahren sind fast drei Viertel der Biomasse an Fluginsekten verloren gegangen. Das ist für uns Menschen ein gewaltiges Problem – denn die Insekten spielen nicht nur eine Hauptrolle in der Natur, sondern auch in unserer Ernährung. Ist nun alles verloren? Unsere Sonderausstellung sagt: Nein!

Ausstellungsansicht Insektensterben (Foto: NMBE Rodriguez)
«Also auf Mücken kann ich gut verzichten!», heisst es schnell einmal. Dabei sind wir Menschen auf jedes Insekt angewiesen, auch auf Mücken. Wenn ein Insekt nicht gerade eine wichtige Rolle in der Bestäubung und somit für unsere Nahrung spielt, dann stellt es für andere Tiere eine bedeutende Nahrungsquelle dar, etwa für Vögel und Amphibien. Zudem sorgen die Insekten dafür, dass abgestorbene Pflanzen und Aas zersetzt wird und somit das Gleichgewicht in der Natur gewahrt bleibt. Kurz gesagt: Ohne Insekten gibt es kein Leben auf der Erde. Trotzdem sind in nur 30 Jahren drei Viertel der Biomasse an Fluginsekten verschwunden. Den stärksten Rückgang stellten Forscher:innen auf Flächen in landwirtschaftlich intensiv genutzter Umgebung fest. Aber auch im Wald findet das Insektensterben statt. Die Insekten-Biomasse in Wäldern hat zwischen 2008 und 2017 um 41 Prozent abgenommen. In den Wiesen war der Rückgang mit 67 Prozent sogar noch grösser. Wir befinden uns in einem globalen Artensterben eines Ausmasses, das sich mit dem letzten Massensterben vor sechzig Millionen Jahren vergleichen lässt, als die Dinosaurier von der Erdoberfläche verschwunden sind.
Es gibt noch Hoffnung!
Das Naturhistorische Museum Bern nimmt sich nach dem Erfolg von «Queer — Vielfalt ist unsere Natur» mit der neuen Sonderausstellung «Insektensterben – Alles wird gut» wieder einem höchst aktuellen, gesellschaftspolitisch relevanten Thema an. Auf eine überraschende und provokant-optimistische Weise: Die Ausstellung entführt die Besucher:innen in die Zukunft, genauer ins Jahr 2053. Von dort blicken sie zurück auf unsere Gegenwart, in der es zahlreiche wirkungsvolle Ansätze und Initiativen gegeben hat, die das grosse Insektensterben abgewendet haben.
In fünf individuell gestalteten Räumen zu den Themenfeldern «Landwirtschaft», «Pestizide», «Klimawandel», «Faszination Insekten» und «Lebensräume» spricht je eine Person zu den Besucher:innen, die im Jahr 2023 an der Rettung der Insekten beteiligt gewesen ist. Über Kopfhörer, aber auch durch zu entdeckende Informationen ist zu erfahren, was die Sprecher:innen initiiert haben. Dazu gehören ein Insektenspezialist, ein Förster, ein Pestizidforscher, eine Landwirtin und eine Gruppe von Aktivist:innen.
Den Bogen von der Vergangenheit in die Zukunft spannt der Schriftsteller Franz Hohler. Im Jahr 2053 blickt der alte Prophet Hohler auf sein Lied «Der Weltuntergang» von 1973 zurück, das in der Ausstellung zu hören ist und aus heutiger Sicht erschreckend aktuell wirkt. Eigens für die Ausstellung hat Franz Hohler eine neue Version geschrieben, die nicht minder aufrüttelnd wirkt – und welche die Besucher:innen zurück in die Gegenwart schickt. In dieser wartet ein Workshopraum mit vielseitigem Rahmenprogramm und Tipps für Eigeninitiativen auf die Gäste.
Der Soundtrack zur Ausstellung
Das Basler Duo Basse-cour (Marius Cuendet und Matteo Simonin) hat eigens für die Ausstellung zwei Stücke komponiert. «Mystique moustique» und «Grillen Samba» wurden anlässlich der Ausstellungseröffnung uraufgeführt. Für die Musik kommen nicht nur Samba-Rhythmen, ein Saxophon, ein E-Piano, und die Gesangsstimmen zum Einsatz – sondern auch Aufnahmen von Insekten.
https://www.nmbe.ch/de/insektensterben
In fünf individuell gestalteten Räumen zu den Themenfeldern «Landwirtschaft», «Pestizide», «Klimawandel», «Faszination Insekten» und «Lebensräume» spricht je eine Person zu den Besucher:innen, die im Jahr 2023 an der Rettung der Insekten beteiligt gewesen ist. Über Kopfhörer, aber auch durch zu entdeckende Informationen ist zu erfahren, was die Sprecher:innen initiiert haben. Dazu gehören ein Insektenspezialist, ein Förster, ein Pestizidforscher, eine Landwirtin und eine Gruppe von Aktivist:innen.
Den Bogen von der Vergangenheit in die Zukunft spannt der Schriftsteller Franz Hohler. Im Jahr 2053 blickt der alte Prophet Hohler auf sein Lied «Der Weltuntergang» von 1973 zurück, das in der Ausstellung zu hören ist und aus heutiger Sicht erschreckend aktuell wirkt. Eigens für die Ausstellung hat Franz Hohler eine neue Version geschrieben, die nicht minder aufrüttelnd wirkt – und welche die Besucher:innen zurück in die Gegenwart schickt. In dieser wartet ein Workshopraum mit vielseitigem Rahmenprogramm und Tipps für Eigeninitiativen auf die Gäste.
Der Soundtrack zur Ausstellung
Das Basler Duo Basse-cour (Marius Cuendet und Matteo Simonin) hat eigens für die Ausstellung zwei Stücke komponiert. «Mystique moustique» und «Grillen Samba» wurden anlässlich der Ausstellungseröffnung uraufgeführt. Für die Musik kommen nicht nur Samba-Rhythmen, ein Saxophon, ein E-Piano, und die Gesangsstimmen zum Einsatz – sondern auch Aufnahmen von Insekten.
https://www.nmbe.ch/de/insektensterben