Nach seiner gefeierten Einzelausstellung im US-Pavillon der 60. Biennale von Venedig 2024 und vor der Enthüllung eines neuen Fassadenbildes am Metropolitan Museum in New York im September 2025 realisiert Gibson damit sein erstes Projekt in einem kontinentaleuropäischen Museum: eine ortsspezifische und eigens für das Foyer Haefner konzipierte Arbeit mit dem Titel «boshullichi / inlʋchi – we will continue to change».
Der Titel vereint zwei Wörter aus der Choctaw-Sprache, die beide «Veränderung» bedeuten: «Boshullichi» bedeutet, etwas in Stücke zu zerbrechen, etwas abzubauen und zu verändern. «Inlʋchi» bedeutet, etwas anders zu machen, etwas wiederherzustellen und neu aufzubauen.
Jeffrey Gibson verbindet in seiner Kunst indigene Traditionen aus Nordamerika mit Elementen der modernen und zeitgenössischen Kunst. Er greift auf Techniken wie Weberei, Perlenstickerei, Keramik und Korbflechterei zurück – und kombiniert sie mit geometrischer und gestischer Abstraktion. Auch kunsthistorische Bezüge spielen eine Rolle: Seine Arbeiten erinnern unter anderem an Kasimir Malewitsch, Anni Albers, Corita Kent oder die indigene Künstlerin Jaune Quick-to-See Smith. Gibson zeigt damit, wie vielfältig und kraftvoll indigene Gegenwartskunst sein kann – fernab von Klischees und engen Kategorien.
Die Installation ist Teil von «Kunst für Alle» – sie ist öffentlich zugänglich und kann kostenlos besucht werden.
Die Präsentation wurde ermöglicht dank der grosszügigen Unterstützung einer Zürcher Kulturstiftung sowie Gönnerinnen und Gönner des Gateway Funds.
Kunst für Alle: Jeffrey Gibson
13. Juni 2025 - 31. Dezember 2026 Kunsthaus Zürich, Zürich
Der US-amerikanische Künstler Jeffrey Gibson bespielt die Eingangshalle des Chipperfield-Baus mit einer monumentalen, farbenintensiven Installation, die voraussichtlich bis Ende 2026 zu sehen ist. Malerei, Skulptur, Siebdruck, Perlenstickerei, Keramik und Textilien fügen sich darin zu einem immersiven Gesamtkunstwerk – offen für performative Aktivierungen.

Ausstellungsansicht Jeffrey Gibson, Kunsthaus Zürich, 2025 © Jeffrey Gibson, Foto: Franca Candrian, Kunsthaus Zürich