Das lernende Museum

Gemeinsam mit den Museen machen wir uns auf den Weg zu lernenden Organisationen. Wir fördern den fachlichen Austausch und die Ausbildung in spezifischen Themenschwerpunkten. Mitte August fiel der Startschuss für das Projekt «Das lernende Museum». Über unsere Kanäle werden wir regelmässig über die nächsten Schritte informieren. Hier ein Überblick.

Das lernende Museum

Aus der Bilderstrecken-Sammlung der Schweizer Museumszeitschrift: Museo cantonale di storia naturale.

Die Herausforderung

Die Museumsbranche befindet sich in einem Zustand der Unruhe: Sich rasch verändernde Umwelten, innere Spannungen, technische Überforderung, Finanzkürzungen und gestiegene Anforderungen prägen den Alltag. Mitarbeitende hinterfragen etablierte Strukturen, während externe Krisen von der Klimakatastrophe bis zu geopolitischen Konflikten zusätzlichen Druck erzeugen.

Institutionen stehen vor einer fundamentalen Entscheidung: Resignation und Verschliessung oder proaktive Transformation durch Offenheit, Lernwille und Innovationsgeist. Der Verband der Museen der Schweiz und ICOM Schweiz wählen bewusst den zweiten Weg. Gemeinsam mit den Museen verfolgen wir bis 2030 das Ziel der lernenden Organisationen – weg von starren Einheiten hin zu adaptiven, zukunftsfähigen und damit relevanten Institutionen, die durch systematische Integration individueller, kollektiver und organisationaler Lernprozesse kontinuierlich ihre adaptive Kapazität erweitern, um in komplexen, sich wandelnden Umgebungen erfolgreich zu sein. 

Der Fokus liegt dabei auf den Menschen: Wenn Mitarbeitende adaptiv, offen und reflexiv agieren, kollektiv denken und partizipativ arbeiten, schaffen sie die Voraussetzungen, um Herausforderungen als Chancen zu nutzen. 

Die Lösung

Wissenschaftlich fundierte Lösung, strategischer Nutzen 

Die empirische Forschung belegt, dass Museen mit Charakteristika lernender Organisationen signifikant bessere Überlebensraten zeigen und grössere gesellschaftliche Relevanz schaffen. Lernende Organisationen zeichnen sich unter anderem aus durch systematische Lernprozesse und Wissensmanagement, reflexive Praxis und kritische Selbstbetrachtung, kollaborative Kultur, adaptive Führung, die Experimentieren fördert, externe Orientierung und Umwelt-Sensitivität.

Die Umsetzung gliedert sich dabei in drei Phasen:

Die Umsetzung

Phase 1: Vision und Aktionsplan (2025)

Mitte August konnten wir mit Phase 1 des Projekts beginnen und eine diverse und repräsentative Taskforce formieren, die alle relevanten Perspektiven und Bereiche des Museumswesens abdeckt. Ziel dieser «Forward Thinkers» ist es nun, in einem systematischen, innovativen und partizipativen Prozess eine Vision und einen Aktionsplan mit Governanz zu entwickeln. Dazu gehören:

  • Marcel Henry: Vorstandsmitglied ICOM Schweiz, Direktor Museo Hermann Hesse Montagnola
  • Dorothea Strauss: Transformationsexpertin & Kuratorin/ Systemische Business Coach & Beraterin
  • Jonas Chereau: Leiter der Organisationsentwicklung, Internationales Rotkreuz- und Rothalbmondmuseum
  • Anna Hagdorn: Managing Director, mmBE – Verein der Museen im Kanton Bern
  • Alexander Rechsteiner: Leiter Marketing & Kommunikation, Schweizerisches Nationalmuseum Zürich
  • Severina Eggenspiller: Managing Director, die Schweizer Schlösser
  • Violetta Vitacca: Beraterin, Fondazia Impact Consulting
  • Prof. Dr. Anselm Franke: Leiter des Master-Studiengangs Cultural Critique / Curatorial Studies, Züricher Hochschule der Künste
  • Dr. Franziska Breuning: Co-Studiengangleitung Kulturmanagement, Universität Basel
  • Manuela Casagrande: Co-Studiengangleitung Kulturmanagement, Universität Basel
  • Myriam Stucki: Generalsekretärin VMS & ICOM Switzerland

Phase 2: Pilotprojekte (2026)

Diese Phase umfasst das Testing mit 10+ Pilotinstitutionen unter Anwendung agiler Methoden und Learning-Loops, wobei alle Ideen mit drei bis fünf Museen validiert werden. Der Jahreskongress im Sommer 2026 wird zudem unter dem Motto «Das lernende Museum» stattfinden.

Phase 3: Breiter Roll-Out (2027)

Diese Phase führt die koordinierte Implementierung über eine Vielzahl an Mitgliedsmuseen durch, begleitet von kontinuierlicher Wirkungsmessung und Evaluation. 

Projektbeginn

Wann startet das Projekt, wie kann man sich beteiligen?

Der VMS und ICOM Schweiz sind derzeit daran Unterstützungsgelder für das Programm zu suchen. Phase 1 sollte bis im Winter abgeschlossen werden. Im Anschluss suchen wir Pilotinstitutionen fürs Testing. Wer Interesse hat, Teil dieses Projektes zu sein, oder bereits jetzt Unterstützung im Thema haben möchte, kann sich an die Geschäftsstelle von VMS und ICOM Schweiz wenden: Kontakt

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